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Mountainbiken mit Kindern

Immer wieder wird man dazu von Eltern oder anderen Bekannten, die mit dem Thema nicht so bewandert sind, gefragt: "Mein Sohn/Tochter/Freunde/who-ever möchte mit dem MTBiken beginnen oder braucht ein MTB. Welches Bike kaufe ich? Wo und wie legt man los? Was kostet das Ganze..." - und das sind nur die gängigsten Fragen von vielen.

"Das MTBiken" gibt es nicht denn das Thema ist vielschichtig und umfangreich. Wir werden aber versuchen, das Thema hier Stück für Stück aufzuarbeiten und immer wieder zu erweitern und Hilfestellung zu geben. Man kann uns aber auch jederzeit ein eMail mit seinen Fragen schreiben an hallo@mtbausserfern.at

MTB-Grundlagen

An sich ist der Sport sehr differenziert: Es gibt Bikes mit und ohne Federgabel, es gibt Hardtail oder Fully, es gibt sie mit viel und wenig Federweg, und bei den ganz kleinen Bikes, 20" abwärts, gibt es sie auch ohne Scheibenbremsen als auch ohne Gangschaltung.

Welche MTB-Arten gibt es?

Im Wesentlichen werden die MTB im Groben unterschieden nach:

  • Hardtails mit Starrgabel

  • Hardtails mit Federgabel

  • Full-Suspension (Fully; sprich vollgefedert)

Als spezielle Arten gehören noch dazu:

  • BMX Bikes

  • Dirt Bikes

  • Fat-Bikes

Wie unterteilt man die Arten nach dem Federweg?

Hier verschwimmen die Kategorien ein wenig und es ändert sich hin und wieder. Aber im Wesentlichen man kann folgendes festhalten:

  • 80 bis 120mm: Cross Country

  • 120 bis 130mm: Trail und Down Country (relativ neu)

  • 130 bis 150mm: All Mountain/Tour

  • 160 bis 170mm: Enduro

  • 170 bis 200mm: Freeride

  • 180 bis 250mm: Downhill

Wobei die Fullies oft hinten weniger Federweg als vorne haben.

Warum ist MTBiken für Kinder so gut?

Mountainbiken bedeutet:

  • draußen an der Luft zu sein,

  • sich zu bewegen,

  • sportlich, koordinativ gefördert zu werden,

  • Ausdauer und Balance zu trainieren,

  • Konzentrationsfähigkeit zu verbessern,

  • das Selbstbewusstsein zu stärken,

  • man verbringt (je nach Alter) eine gemeinsame, wertvolle Familienzeit oder coole Zeit mit Freunden,

  • und das Wichtigste: man hat zusammen immens Spaß - allein oder mit Freunden oder mit der Familie!!!

Ab wann können Kinder mit dem MTBiken beginnen?

Eine Faustregel gibt es nicht, aber setzt man sein Kind mit 2 Jahren bereits auf ein Laufrad und lässt es nach dem Eingewöhnen über ebene Forst- und einfache Wanderwege "düsen", dann lernt es rasch die Balance zu halten und entwickelt in null Komma nichts ein Gefühl für die verschiedenen Untergründe. Der Wechsel zum ersten Kinder-MTB/Fahrrad ist dann ein "Kinderspiel"...

Je nach Heranwachsen des Kindes wechselt man dann auf ein 16"-Gefährt (Scheibenbremsen und Federgabel sind meist noch unnütz) und anschließend auf ein 20"er (vielleicht dann schon mit Scheibenbremsen und einer Drehgriffschaltung). Dann können schon erste Einsätze auf gröberen Wanderwegen mit Wurzeln gemacht werden und man lässt es durch Wald und Bach "krachen".

Wichtig dabei ist immer, dass das MTB leicht ist und die Ausrüstung stimmt. Je schwerer das Bike ist, um so anstrengender ist es für die Kinder. Man sollte einfach immer das Körpergewicht in Relation zum Bike-Gewicht setzen und mit dem eigenen Bike- und seinem Gewicht vergleichen. Leichte 16"er gibt es bereits mit 5,5kg und 20"er mit 7,5kg.

Auch die passende Ausrüstung ist eine Pflicht: Mindestens Helm als auch Handschuhe sind Pflicht! Kinder-Helme gibt es bereits für das Laufrad (z.B. Nutcase) und teuer sind sie auch nicht. Auch Kinderhandschuhe gibt es bereits zu Hauf.

Mit dem 20"er kann man dann sogar schon Ausflüge auf einfache, Bikepark-ähnliche Lines wie in unsere blauen Lines in der "Trailarea Urisee", oder nach Zöblen im Tannheimer Tal ("Mühlwaldtrails") oder zum Marienberg nach Biberwier  ("Funtrail") wagen - siehe "Legale Trails im Bezirk...". Anschließend steigert man sich zum Grubigstein in Lermoos ("Bachtltrail").
Aber auch Ausflüge in den
Bikepark Serfaus-Fiss-Ladis sind zu empfehlen,  der bereits eine Kinder- und Anfänger-freundliche blaue Line namens "Milky Way" bietet, die auch für 6-jährige Kids zu bewältigen ist.
Auch die
Bikerepulic Sölden bietet jetzt eine wirklich einfache, blaue Flowline "Schtirggar Line", wie auch der neue Hochzeiger "Familiy Trail" in Jerzens ein einfacher Einstieg ist.
Und auch die Lines am
Katzenkopf in Leutasch machen Spaß.
Man kann sich überall vor Ort einen Guide buchen, der einem weitere Kniffe beibringt, als auch die BPI-Bikeschool und Alpstern bieten solche Kurse im Bezirk an - übrigens auch die Eltern können dabei etwas lernen ;-)

Ab dann macht es einen Rutsch und man kann sich entscheiden in welche 24"er Richtung es gehen soll: leichte Uphill-Fraktion um Höhenmeter zu kurbeln, dann wäre ein leichtes Hardtail das Beste. Oder aber es geht mehr darum lokale Single-Trails zu meistern oder um die Hetz im Bikepark, dann wäre ein Fully die bessere Wahl.
Da hier höhere Kosten anfallen, bieten einige Hersteller auch Bikes an, die später kostengünstig auf 26" umgebaut werden können und generell
relativieren die Wiederverkaufswerte die Anschaffungskosten erheblich.

Ab einem Alter von 11-12 aufwärts (je nach Körpergröße) kann man sich dann bereits kleine MTBs der Erwachsenengrößen oder auch 27,5"er Kinder-MTBs (z.B. von VPACE) ansehen. Ab dann funktionieren 27,5"er oder auch 29er in kleinen Rahmengrößen teils ohne Probleme.

Warum sind Pumptracks super?

Ab dem Moment, ab dem das Kind mit dem Laufrad unterwegs ist, kann man auch Pumptracks (PT) besuchen.

PTs sind wellenförmige Bahnen aus Asphalt oder Schotter, teils mit kleinen Hindernissen versehen, auf dem die Kids - bzw. jeder der Lust hat - das Pumpen mit dem Gefährt erlernen kann.

PTs sind somit ideal, um die Entwicklung des Bewegungsapparats zu fördern. Durch Üben wird man auf dem Pumptrack immer schneller, "fliegt" durch die Steilkurven, schafft auch bereits kleine Sprünge und fördert die Bike-Skills dadurch enorm.

Pumptracks gibt es in unserer Nähe in Lermoos im Lüsspark und einen in Nesselwängle und einen großen in Füssen, aber unsere Initiative setzt sich bereits seit längerer Zeit dafür ein, dass auch in Reutte einer installiert wird.

Und so wie es aussieht, wird dieser endlich im Sommer 2025 umgesetzt - siehe Projekt "Pumptrack Reutte"...

Material und Verschleiss:

Dazu möchten wir das Ende eines Artikels zum Thema "Quality Time" im schweizer Ride Magazin #94 zitieren:

"Mountainbiken ist ein Materialsport, da gibt es nichts zu beschönigen. Die Ausrüstung kostet, braucht Platz, sie muss instandgehalten werden und sie wird dem Nachwuchs in regelmäßigen Abständen zu klein. All dem steht aber die gemeinsame Freude auf den Trails gegenüber, und die ist unbezahlbar."

Welche Größe und Ausstattung braucht man wann?

Was macht wann Sinn? All das wird in diesen Videos anschaulich, nachvollziehbar und gut erklärt.

Welche MTB-Hersteller bieten MTBikes für Kids an

In der Zwischenzeit hat die MTBike-Industrie erkannt, wie sehr die Zielgruppe der Kinder und Familien in diesem Sport wächst. Aus diesem Grund produzieren und entwickeln sie immer mehr für Kinder durchdachte als auch hochwertigere Modelle.

Vor allem auch bei den Fullies ab der Größe von 24" gibt es immer mehr sehr gute Modelle, deren Federweg komplett nutzbar ist, wenn auch diese nicht gerade billig sind. Aber damit steht einem Vollgas-Einsatz im nächsten Bikepark oder dem Zirkeln über einen Single-Trail nichts mehr im Weg.

Diese Liste erhebt nicht den Anspruch vollständig zu sein, allerdings liefert sie eine gute Übersicht welche Hersteller mit erprobtem Material es so gibt, welche bei uns im Bezirk wo zu bekommen sind, als auch welche schon so gängig sind sodass sie vielleicht gebraucht zu bekommen sind (mit * versehen). Klar, nicht alle Hersteller der Liste bauen wirklich "sportliche" Kinder-MTBikes, aber man findet es schnell über deren Webseite heraus.

Hinweis: Nur weil es eine Marke bei einem lokalen Händler gibt, bedeutet es noch lange nicht, dass die Kindermodelle vorrätig sind oder auch wirklich dort verkauft werden. Aber einfach mal nachfragen, manchmal gibt es auch gute gebrauchte zu ergattern...

Im Falle man benötigt Unterstützung oder hat eine Frage dazu, dann gerne uns einfach ein E-Mail schreiben und wir versuchen zu helfen :-)

Hardtails 14", 16", 20", 24", 26" und 27.5" -
mit/ohne Scheibenbremsen, mit/ohne Federgabel:

Fullies 20", 24", 26" und 27,5" (vollgefedert):

E-Bikes Hardtails/Fullies 20", 24", 26" und 27.5":

Zubehör: Abschleppsysteme

Es gibt nicht nur immer mehr Hersteller durchdachtet MTBikes für Kinder, sondern auch immer mehr Produzenten von sinnvollem Zubehör. Und ein ganz besonders sinnvolles Zubehör in Verbindung mit Kindern sind Abschleppsysteme.

Natürlich sollten die Kids bestmöglich selber kurbeln, aber bei Touren mit ein wenig mehr Höhenmeter oder längeren Strecken werden sie unter umständen bald schlapp machen und beginnen zu "streiken". Insofern dies öfters vorkommt ist das Schlimme daran, dass sie ihre Lust am MTBiken verlieren. Solche Systeme sind dann die Lösung!

Man kann sich ausmahlen was die Kinder für eine "Gaudi" haben, wenn sie mit Mama und Papa oben am Berg angekommen sind und es die ganze Strecke wieder hinunter krachen lassen dürfen :-)

Allerdings Achtung: Wie man sich vorstellen kann, bringen Abschleppsysteme auch Gefahren mit sich - nicht nur für die Kids, sondern auch für Entgegenkommende und Fußgänger!

Übrigens, manche Systeme eigenen sich für das Runterfahren zum Bremsen der Kids.

Natürlich kann man sich auch etwas mit zwei alten Schläuchen oder einem dehnbaren Kletterseil "zurechtbasteln", aber sicherer sind dann doch die unten gelisteten Systeme ;-)

Anbieter:

Im Online-Portal MTB-News.de gab es dazu auch einen Test im Dezember 2021: 6 Abschleppseile im Test - Das beste Zugsystem für Bike-Touren mit Kindern